Lagern - Servieren - Verkosten
Jeder der drei Vorgänge bedarf einer spezifischen Temperatur.
Die Lagertemperatur in den Räumen, in denen der Wein bis zum Verbrauch reift, sollte 15°C nicht übersteigen. Zusätzlich sind konstante Luftfeuchtigkeit (70-80%, damit der Korken nicht austrocknet) und saubere Luft erforderlich.
Da die Raumtemperatur in den Räumen, in denen der Wein konsumiert wird, i.d.R. deutlich höher ausfällt als die empfohlene Genusstemperatur, ist es sinnvoll, den Wein mit einer Serviertemperatur von 4-6°C für Weißwein und 14-16°C für Rotwein zu servieren.
Die Verkostungstemperatur wird von den Inhaltsstoffen der verschiedenen Weintypen und deren Wirkung auf die Sinnesorgane des Menschen bestimmt. Der physiologische Reiz, der durch die Inhaltsstoffe ausgelöst wird, ist, da vom Verkoster nicht zu beeinflussen, objektiver Natur. Subjektiv können nur Wahrnehmung und Bewertung, abhängig von der Sensibilität des Verkosters, von seiner Sozialisation, kulturellen Ausprägung, von seiner Ausbildung sowie von seiner Erfahrung, sein.
Säure wird bei höheren Temperaturen stärker empfunden.
Tannine treten bei kühleren Temperaturen stärker hervor.
Alkohol verflüchtigt sich stärker bei höherer Temperatur.
- Schaumweine
8--10°C
- Weißwein ohne Fass Ausbau
8-10°C
- Weißwein mit Fass Ausbau
10-12°C
- Rosé
12-14°C
- Rotwein ohne Fass Ausbau
14-16°C
- Rotwein mit Fass Ausbau
16-18°C
Typ: Kalibrierung der Sinne
Es schärft mit der Zeit die Sinne, wenn man die Flasche aus dem Temperierschrank in die Hand nimmt und diese gefühlte Temperatur mit Hilfe eines Weinthermometers mit der realen Temperatur im Glas vergleicht.
Miguel Matthes
Sommelier - Winemaker